Länder
Philippinen

Philippinen

Bevölkerung & Geschichte

Die Philippinen, ein Archipel aus mehr als 7.000 Inseln, blicken auf eine facettenreiche Geschichte zurück, die von verschiedenen Kulturen und Kolonialmächten geprägt wurde.

Historische Highlights

Die Geschichte der Philippinen ist von Eroberungen und kulturellen Umbrüchen geprägt. Im 16. Jahrhundert landeten die Spanier auf den Inseln und begannen, das Land zu kolonisieren. Die spanische Herrschaft dauerte mehr als 300 Jahre, was tiefgreifende Auswirkungen auf die Kultur und Gesellschaft der Philippinen hatte. Religiöse Praktiken, die spanische Sprache und architektonische Einflüsse wie Kirchen und Festungen prägen noch heute das Land. Ein bedeutendes Ereignis in der Geschichte war die Philippinische Revolution Ende des 19. Jahrhunderts, die zu einer kurzen Phase der Unabhängigkeit führte, bis die USA die Kontrolle übernahmen.

Im 20. Jahrhundert stand das Land vor vielen Herausforderungen. Nach der japanischen Besatzung im Zweiten Weltkrieg erlangten die Philippinen 1946 ihre vollständige Unabhängigkeit. Die anschließenden Jahre waren geprägt von politischer Instabilität, darunter die Diktatur von Ferdinand Marcos, die bis zu seiner Flucht 1986 dauerte. Die "People Power"-Revolution beendete Marcos' Herrschaft und führte zu einer demokratischen Regierung, die bis heute besteht.

Das Politische System

Die Philippinen sind eine Republik mit einem Präsidialsystem. Der Präsident ist sowohl Staatsoberhaupt als auch Regierungschef. Er wird alle sechs Jahre gewählt und kann nur einmal wiedergewählt werden. Der Kongress besteht aus zwei Kammern: dem Repräsentantenhaus und dem Senat. Das politische System ist dynamisch, aber auch von Korruption und politischer Instabilität geprägt, was zu Spannungen im Land führt.

Die Philippinen sind bekannt für ihre lebendige Demokratie, jedoch gibt es immer wieder Spannungen, insbesondere in Bezug auf den Umgang mit ethnischen und religiösen Minderheiten, sowie den Umgang mit politischen Gegnern und Menschenrechten. Der südliche Teil des Landes, insbesondere Mindanao, ist von langanhaltenden Konflikten betroffen, die vor allem zwischen der Regierung und muslimischen Separatisten geführt werden.

Kulturelle und Gesellschaftliche Etikette

Die Gesellschaft der Philippinen ist eine Mischung aus traditionellen asiatischen Werten und westlichem Einfluss. Familie ist ein zentraler Bestandteil des Lebens, und enge familiäre Bindungen sind in allen sozialen und kulturellen Bereichen sichtbar. Es ist üblich, dass mehrere Generationen unter einem Dach leben, was zu einer starken Gemeinschaftsorientierung führt. Respekt vor älteren Menschen und Autoritäten ist wichtig, was sich in der Sprache und den Umgangsformen widerspiegelt. Älteren Personen gegenüber wird der Titel "Apo" (für Großvater oder Großmutter) oder "Tito/Tita" (für Onkel/Tante) verwendet.

In der Kommunikation spielt Höflichkeit eine zentrale Rolle. Ein respektvoller Ton ist ebenso wichtig wie das Vermeiden von Konfrontationen. In öffentlichen Situationen wird ein freundliches, aber zurückhaltendes Verhalten erwartet. Auf den Philippinen sind Menschen in der Regel offen und freundlich, doch sollte man in formellen Gesprächen darauf achten, direkte Kritik oder negative Kommentare zu vermeiden.

Religion und Feiertage

Die Mehrheit der Philippiner sind katholisch, was aus der spanischen Kolonialzeit stammt. Religiöse Praktiken spielen eine zentrale Rolle im Alltag, von den zahlreichen religiösen Festen bis hin zu den alltäglichen Gebeten. Der wichtigste Feiertag im Land ist Weihnachten, das fast zwei Monate lang gefeiert wird. Andere bedeutende Feiertage sind Ostern, der Tag der Unabhängigkeit und der Tag der Volksmacht-Revolution.

Neben dem Christentum gibt es auch größere muslimische und indigene Gemeinschaften, vor allem im Süden des Landes. Diese Gruppen haben ihre eigenen religiösen und kulturellen Traditionen, die den vielfältigen Charakter der Philippinen weiter prägen.

Nach oben scrollen